Vergangene Woche genossen wir alle vier Urlaub. Auch wenn wir sehr nette Besuche, schöne Erlebnisse und tolle Ausflüge unternahmen, war die Woche irgendwie harzig. Das Thema Corona schwebte dominant über allem, echt nervig.
Übrigens das Wort Krise oder Krisis leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet unter anderem Entscheidung. Für mich, die bewusste Entscheidung, der Coronakrise etwas positives Abzugewinnen.
Tatsache
Die letzte Woche war hier sehr mühsam. Die Infektionsrate in der Schweiz nahm stetig zu. Zu meinem Erschrecken stand mein Wohnkanton letzten Freitag schweizweit an zweiter Stelle (1. Stelle Genf) und in unserem Bezirk zählte man neun Infizierte, ebenfalls Stand letzten Freitag.
Die steigenden Fallzahlen waren in den letzten Tagen das Thema und ich war besorgt und beunruhigt. Ich weiss nicht, ob es am Urlaub lag oder an was auch immer, auf jeden Fall gab ich mir irgendwann einen Ruck und entschied, dass Veränderungen in der eigenen Denkweise nötig sind. Ich kann die wachsenden Fallzahlen nicht direkt beeinflussen, wie gehe ich am Besten mit dieser Situation um?
Fertig mit Negativem
Also Schluss mit Herumgammeln bis in den Nachmittag, mit wahllosem Snacken (von Süssem und Salzigem) den ganzen Tag über, mit Serien schauen (in einem unvernünftigen Mass), mit Lesen der täglichen Coronazahlen etc.
Das ist alles okay, solange es in einem annehmbaren Rahmen bleibt, aber nicht im Übermass. Z. B. Habe ich mir bei den Coronazahlen gesagt, dass es reicht, diese einmal wöchentlich zu vergleichen und nicht täglich.
Natur
Heute Morgen war ich arbeiten und eine der ersten Taten war die herbstliche Dekoration der Desinfizierstation. Diese Desinfizierflasche soll und muss angeboten werden, aber dann soll sie auch einladend aussehen. Die Idee, die Dekoartikel in Gläsern auszustellen, sah ich bei jemanden von euch und es kam mir heute wieder in den Sinn. Danke für den Tipp. Von diesen Gläsern haben wir 24 Stück und letztes Jahr zündete ich darin in der Adventszeit Rechaudkerzen an. Das gab eine lichtervolle Stimmung. - Die Herbstdeko heute gefiel mir ebenfalls sehr und in zwei Gläser kamen meine auf Spazierrunden gesammelten Nüsse. Die Lampionblumen sind inzwischen getrocknet und sie geben einen tollen Farbtupfer.
Das Highlight war, als ich ein Taubenschwänzchen (dieses Insekt lernte ich in einem Blog kennen) beobachten konnte. Hui, es war sehr flatterhaft und ich schoss viele Fotos, aber keines war richtig scharf.
Heute Nachmittag fragte mein lieber Ehemann, ob jemand mitkommen möchte, er gehe in den Wald. Ja, da war ich gerne dabei, denn Laufen in der Natur tut einfach gut. Im Wald roch es frisch und feucht, überall standen Pilze und ich sammelte Tannzapfen, Eicheln und Bucheckern (für die nächste herbstliche Deko). Da fiel mir auf, wie fit ich eigentlich war, denn ich spazierte den Weg zum idyllischen Waldweiher (unser Treffpunkt) in zügigem Tempo und hob immer mal wieder Sammelgut auf. Stell dir vor, eigentlich dank Corona bin ich so fit, denn ich verbringe viel Zeit draussen und in Bewegung.
Am verlassenen Waldweiher warf ich einen Blick auf die Feuerstelle und kaum zu glauben, es hatte so viel Glut darin, dass ich das Feuer mit etwas Pusten wieder entfachen konnte. Momentan ist es hier überall feucht, sonst wäre das gefährlich gewesen.
Dank Corona
Nebst der für mich guten Fitness veränderte Corona noch mehr zum Positiven, nämlich:
Basteln: Inzwischen habe ich mehrere Kisten mit Bastelartikeln und dieses Jahr konnte ich viele Glückwunschkarten und Einpackpapiere selber erstellen. Erst kürzlich entstanden die Toffifee Adventskalender für die Teenager. Ja, es geht noch lange bis zum 1. Dezember, aber wenn ich eine Idee und Zeit habe, so starte ich gerne damit und freue mich darüber. Ich musste den Flow ausnützen, bevor die nächste Ablenkung ankam.
Meditation: Seit anfangs des Lockdowns starte ich mit einer kurzen Meditation in den Morgen. Sie hilft mir, einen klaren Kopf zu behalten und sie stärkt mich für den ganzen Tag. Wie ich dazu kam? Letztes Jahr besuchte ich den Türöffnertag im Bildungshaus, wo ich vor 30 Jahren arbeitete. Einer der Kurse war Meditation und am Besuchstag fand ein kurzer Meditations-Einstiegskurs statt. Das kam mir wie gerufen und seither beginne ich meinen Tag mit Meditation.
Backen: Ich buk schon immer sehr gerne und in den letzten Monaten versuchte ich mich an leckeren Macarons, ein Traum.
Umstyling: Unsere Wohnung wurde Lebensmittelpunkt und wir veränderten immer mal wieder eine Ecke. Im Sommer war es die Sofaecke und in diesen Herbstferien war der Eingangsbereich an der Reihe, wo jetzt eine Kommade Platz für Masken, Desinfektionsspray und vieles Weitere bietet.
Technik: Zuhause rüstete ich Mitte März mit einem WLAN-fähigen Farbdrucker, WLAN Verstärker und Repeater sowie der schnellstmöglichen Internetverbing technisch auf. Aber nicht nur am Wohnort, sondern auch am Arbeitsort war ich technisch gefordert. Wir begannen mit dem Streamen von Gottesdiensten. Das Schwierigste war, einen annehmbaren Ton in der hallenden Kirche zu erreichen. Einmal versuchte ich es mit dem Aufhängen von Leintüchern und dem Auslegen von Decken.
Nein-Sagen: Ja, ich lernte in dieser Zeit auch, für mich und meine Familie einzustehen. Es ist gar kein Problem, wenn man „Nein“ sagt und ein Nein benötigt auch nicht unbedingt eine Erklärung. Es erstaunte mich, dass das Verhältnis zu meiner Nachbarin nach wie vor gut ist, obwohl ich auf ihre Frage: „Darf ich mir mal für das Wochenende ein Sträussle von deinen Blumen schneiden?“ mit nein antwortete. Das zweite Beispiel kommt mir jetzt nicht in den Sinn, aber es hatte ebenfalls keine negativen Folgen.
Schwierige Zeit
Die Coronazeit ist eine ganz mühsame Zeit und es ist schwierig, ihr etwas Positives abzugewinnen. Aber mit diesen „Dank Corona“ Themen kann ich mir jetzt immer mal wieder positive Erinnerungen hervorrufen. Für mich ist das wichtig, so fühle ich mich besser und es gibt mir eine grössere Portion Gelassenheit und Zuversicht.
Dir wünsche ich eine gute Nacht und
liebe Grüessli
Eda💚
Guten Morgen liebe Dea,
AntwortenLöschenich kann Deine Gedankengänge sehr gut verstehen! Mit dieser positiven Einstellung käßt sich vieles leichter ertragen! Auch ich schaue nicht mehr täglich nach den Zahlen, schaue mir nicht jeden Bericht dazu im Fernseh an... man macht sich nur mehr verrückt , und das hilft einem ganz und gar nicht!
Herzlichen Dank für diese positiven Vibes und die herrlichen Bilder!
Ich wünsche Dir einen guten Start in eine schöne neue herbstbunte Woche!
♥️ Allerliebste Grüße, Claudia ♥️
Liebe Eda,
AntwortenLöschenja Corona verändert so Einiges. Ich hätte auch nicht gedacht, dass es solange dauert... Am Anfang habe ich sogar Livestreams geschaut, nichts anderes nur Corona und das stundenlang. War schon verrückt. Jetzt reicht es mir, wenn ich mal die Zahlen höre oder lese. Ich will mich ja auch nicht verrückt machen, das ändert ja auch nichts an der Situation.
Die Idee, Corona Positives abzugewinnen finde ich toll. Unser WLan haben wir übrigens auch aufgerüstet, leider hat es aber nicht soviel gebracht, wie ich erhofft hatte.
Ich wünsche Dir einen schönen Start in die neue Woche.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Liebe Eda,
AntwortenLöschenda hast du für dich viel Positives entdeckt und es weitergegeben. Ja, man sollte nichts ignorieren, es ist Fakt, aber auch den nötigen Abstand halten zu den vielen Infos die uns ins Haus flattern. Eine gesunde Lebendweise in allen Sektoren, nicht nur das Essen, ist sinnvoll. Auf dem Land ist das alles besser einzuhalten als in der Stadt. Nun hoffen wir alle, das wir auch gemeinsam diese ungewöhnliche Situation meistern können.
Liebe Grüße
Edith
Wie schön, dass Du aus einer so schlimmen Sache so gute Eigenschaften gewinnen kannst - bei mir ist es ähnlich... nach dem Motto, aus den Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du was schönes bauen...
AntwortenLöschenToller positiver Post! Das ist eine gesunde Einstellung. Es ist nun mal so und man muss mit den Virus klar kommen. Und ist der mal überstanden, dann kommt vielleicht was anderes. Man kann ja nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern lebt halt so gut es geht damit. Die Kinder kommen super damit klar, weil sie es nicht anders kennen. Nur wir Erwachsene können uns an andere Zeiten erinnern. Geistige Flexibilität ist angesagt, auch wenn's manchmal schwerfällt.
AntwortenLöschenLG Petra
Da hast Du schon recht, liebe Eda, solange das Thema einen belastet. Bei mir ist es umgekehrt, ich recherchiere seither sehr viel und dies belastet mich überhaupt nicht, da ich etwas zur Aufklärung beitragen kann.
AntwortenLöschenEs ist und wird noch sehr sehr lange Thema bleiben - leider ...
Was die Fitness betrifft, ist es leider bei uns so, dass die Fitness-Studios nur sehr eingeschränkt nutbar sind, daher habe ich mein Abo gekündigt. Selber kann ich diese Übungen so nicht zuhause machen, ich bin ein Typ, der beim Sport Anleitung braucht. Da bleibt dann nur sowas wie wandern oder Fahrradfahren, ist aber nicht genug für mich.
Desinfektionsmittel haben wir nur am Anfang mal benutzt, als wir noch von einer Pandemie ausgingen. Ist ja auch gar nicht gesund, sich ständig die Hände damit einzubalsamieren.
Hier bei uns ist es jedenfalls ganz schlimm, man mag gar nicht mehr in die Stadt fahren. und mit Masken weigere ich mich sowieso, denn die nützen absolut nichts gegen Viren, ist hinlänglich bekannt, wird aber leider von den Leuten nicht verstanden und von der Regierung so verbreitet.
Ansonsten kann man es eh nur nehmen, wie es kommt, als Einzelner kann man wenig tun, wie man schon anhand der zahllosen Demos überall auch auf der Welt sehen kann.
Macarons wollte ich auch mal wieder backen. Mir gelingen sie nur nicht so gut und ein Blech dafür wollte ich nicht extra anschaffen.
Über die Bohnen nach Deinem Tipp freue ich mich jedenfalls sehr!
Liebe Grüße
Sara