Sonntag, 28. Juni 2020

🔔 🔔 Heiteres Beruferaten

Einige von euch rätseln, welcher Erwerbsarbeit ich nachgehe. Damit ihr nicht weiter „Was bin ich?“ von Robert Lembke (das weckt bei mir schöne Kindheitserinnungen, denn wir haben diese Sendung oft geschaut) spielen müsst, löse ich das heute gerne auf:

Meine Stelle ist bei einer Kirchgemeinde und teilt sich auf zwei ganz unterschiedliche Aufgabenbereiche (Sekretärin und Sigristin) an zwei verschiedenen Orten (aber im gleichen Dorf) auf. Unsere Geschäftsstelle ist etwas weiter weg, nämlich in der Stadt Luzern, dort besuche ich Kurse/Weiterbildungen und treffe Arbeitskolleginnen.

Heiteres Beruferaten: Sigristin und Sekretärin

Sekretärin

Ort: 
Mein Büro ist im Erdgeschoss einer wunderschönen Herrschaftsvilla mit grossem Garten, altem Baumbestand und einer gedeckten Pergola mit Cheminée, wo gesellige Anlässe stattfinden. Dieses Gebäude wurde vor 100 Jahren von einer Familie erbaut, später diente es als Altersheim und heute ist es stilvoll renoviert.

Mehrmals pro Woche besuchen die Schulkinder hier den Unterricht (bei meinem Chef oder meiner Arbeitskollegin). Dann lebt das Haus richtig auf und man hört die Schülerinnen und Schüler munter plappern und über den Gang und die Treppe huschen.

Arbeit: 
Hier habe ich eine Informations-Drehscheibenfunktion und gebe viele Auskünfte via Mail oder am Telefon oder begrüsse Besucher persönlich. Dass ich die Website der Firma betreue weisst du schon und zudem erledige ich die Pressearbeit und erstelle Manuskripte für Zeitungen. Weiter schreibe ich Protokolle von Versammlungen und Sitzungen. Gerne kreiere ich Flyer und arbeite mit dem Tourismusbüro, der Gemeinde und anderen Pfarreien zusammen.

So allgemeine Büroarbeiten wie Schlüsselverwaltung, Archiv, Statistiken, Organisation von Anlässen und Ausflügen, Mitgliederkartei, Botengänge, Glückwunschkarten oder Versände gehören natürlich auch dazu.

Im Büro arbeite ich fix an zwei Tagen pro Woche und kein Tag gleicht dem anderen. Mir bereitet es Spass, denn die Arbeit ist kurzweilig und ich bin sehr selbstständig. Momentan erstelle ich eine Foto-Zusammenstellung über das Wachstum der Aussaat „Bienensommer“ und wie sie hoffentlich bald blühen wird und ihrem Namen gerecht wird. Diese Aussaat gehört bereits zu meinem anderen Aufgabenbereich: Sigristin.

Heiteres Beruferaten: Sigristin und Sekretärin
Hier kletterte ich für die Foto unter eine Palme auf der gegenüberliegenden Strassenseite.



Heiteres Beruferaten: Sigristin und Sekretärin
Die Kirche von innen mit den Glasfenstern: Zwingli, Jesus und Luther


Heiteres Beruferaten: Sigristin und Sekretärin
Einer der zahlreichen Apéros auf dem Vorplatz der Kirche


Heiteres Beruferaten: Sigristin und Sekretärin
Für ein Konzert wurde ein Flügel durch die Seitentüre angeliefert


Heiteres Beruferaten: Sigristin und Sekretärin
In der Adventszeit leuchtet über der Eingangstüre der Herrnhuter Stern


Heiteres Beruferaten: Sigristin und Sekretärin
Hier siehst du die Kirche vom See aus



Heiteres Beruferaten: Sigristin und Sekretärin
Vorne steht noch die Wanderausstellung über „Karl Barth“;
rechts an der Wand zeigt sich ein Teil des Wandbehangs der Quilterfrauen



Heiteres Beruferaten: Sigristin und Sekretärin
Links im Bild die Kunstinstallation „Refugium“,
auf dem Vierwaldstättersee der Schaufelraddampfer „Gallia“



Heiteres Beruferaten: Sigristin und Sekretärin
Eingerichtet für einen Film via Beamer

Sigristin

Ort: 
Das Gebäude am See ist eine 101 Jahre alte Kirche. Auf der einen Seite der Kirche liegt der Vierwaldstättersee und auf der anderen die Flaniermeile des Dorfes. Rundum sind Blumenbeete angelegt, die ich hege. Oft treffe ich Besucher an, die sich auf den Bänken draussen ausruhen und den Seeblick geniessen. In der Kirche üben manchmal Musiker auf der Orgel oder dem E-Piano, das ist besonders schön, dann kann ich zum Blumenarrangieren Klaviermusik hören.

Arbeit: 
Die Arbeit ist hier ebenfalls sehr abwechslungsreich und vielfältig, findet aber auch an Sonn- und Feiertagen oder abends statt. Z. B. werden die Gottesdienste am Sonntagmorgen gefeiert. Am Samstag gehe ich besonders gerne zur Arbeit, denn im Winter finden Konzerte und im Sommer Hochzeiten statt. Damit sich die vielen Anlässe/Ausstellungen/Kinos/Übungslektionen nicht überschneiden führe ich einen Belegungsplan. 

Mir gefällt es, dass ich bei vielen Arbeiten freie Hand habe. Z. B. bei Blumenarrangements oder bei Dekorationen. Wegen der momentan geltenden Abstandsregel legte ich um die freien Kirchenbänke rotes Juteband und band Schlaufen mit Kordeln aus Sockenwolle.

Zudem habe ich während der Coronazeit die Predigt und die Musik mit meinem iPad gefilmt (als Stativ diente ein Notenständer), danach zusammengestellt, geschnitten und später den Gottesdienst auf den neu erstellten YouTube Kanal geladen. Dies war eine technische Herausforderung, vor allem wegen des Tons.

Du siehst, ich kann bei meiner Arbeit viele Ideen einbringen und ich arbeite als Handwerkerin, Gastgeberin, Koordinatorin, Gärtnerin, Köchin/Bäckerin, Dekorateurin und wichtig die Glocken! Da halte ich die Läutordnung ein.

Heiteres Beruferaten: Sigristin und Sekretärin
Das war die Dekoration für den Ewigkeitssonntag im 2019;
für‘s 2020 werden es die bemalten Steine mit den roten Herzen sein!


Heiteres Beruferaten: Sigristin und Sekretärin
Adventskranz im 2019


Heiteres Beruferaten: Sigristin und Sekretärin
Die drei Laternen beim Eingang;
diese echten Kerzen zündete ich nur an, wenn ich anwesend war. 


Das waren die Zeitschaltuhr Kerzen für die Laternen,
wenn ich nicht vor Ort war.


Heiteres Beruferaten: Sigristin und Sekretärin
Weihnachten 2019


Heiteres Beruferaten: Sigristin und Sekretärin
Ein ganz besonderes Konzert mit dem Hammerklavier


Heiteres Beruferaten: Sigristin und Sekretärin
Blick auf den See mit dem MS Diamant und den Möwen mit ihren Kunstflügen.


Heiteres Beruferaten: Sigristin und Sekretärin
Orgelkonzert


Heiteres Beruferaten: Sigristin und Sekretärin
Flügelkonzert


Ich mag den Kontakt mit den Besuchern sehr, arbeite gerne in diesem Team und bin mir bewusst, dass es zwei ganz tolle Arbeitsplätze sind. - Hoffentlich konnte ich deinen Gwunder (= Wissensdurst) etwas stillen und dir einen kleinen Einblick in meine vielseitige und kurzweilige Erwerbsarbeit geben.

Ich wünsche dir einen frohen Sonntagnachmittag.

Liebe Grüessli
Eda💚

Zum Pinnen:


Heiteres Beruferaten: Sigristin und Sekretärin

11 Kommentare:

  1. ...das ist interessant zu lesen (den Begriff Sigristin kannte ich noch gar nicht), liebe Eda,
    und ich kann mir gut vorstellen, dass deine abwechslungsreiche Arbeit dir viel Freude macht,

    liebe Grüße Birgitt

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  2. Lach aha, dann ist dein Beruf so etwa wie bei uns die Mesnerin oder der Mesner.

    Ich habe mich mal schlau gemacht, weil ich den Beruf Sigristin nicht kannte.

    https://berufskunde.com/ausbildungsberufe/ausbildung-sigrist.html

    Liebe Grüße Eva
    das Wetter ist zu doof zum radeln, leider, aber es gibt ja auch noch genügend zu tun.

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    1. Jetzt ist mir auch klar, woher der Familienname Sigrist kommt.
      Liebe Grüße Eva

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  3. Liebe Eda,

    nun hast Du meine Neugier endlich gestillt, schon lange habe ich überlegt, was Du so beruflich machst und mir schon gedacht, es es was mit Organisation, Menschen und einem tollen Arbeitsplatz zu tun hat. Wunderschön Deine Lage zum Arbeiten. Ich sitze zwar auch in einer alten Villa, allerdings nicht mit so schönem Blick.

    Liebe Grüße und ein schönes Restwochenende wünscht Dir
    Burgi

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  4. Das ist ja schön liebe Eda,
    da kannst Du gerne öfter drüber erzählen. Und herrliche bilder zeigen.
    Palmen und Schnee, diese Kombi finde ich ja klasse auf dem einen Bild.
    Das hört sich prima an, ich glaube, das würde mir auch Spaß machen.
    Dir einen schönen Abend, lieben Gruß
    Nicole

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  5. Hallo liebe Eda,
    was für einen interessanten Beruf du hast. Und um deinen wunderschönen Arbeitsplatz bist du zu beneiden.
    Ich wünsche dir noch einen schönen Abend.
    Liebe Grüße
    Tina

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  6. Ah, danke Eda, dass du der Raterei ein Ende gemacht hast! Das ist ja eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit, die du ausübst und dann noch an so einem schönen Ort! Wenn man selbstbestimmt arbeiten kann, ist das Herz viel mehr dabei ( das war lange in meinem Lehrberuf auch so und hat sich dann leider seit der ersten Pisastudie ins Negative verändert ).-
    Eine hübsche Kirche ist das auch, und dann direkt am Ufer!
    Dann eine tolle neue Arbeitswoche!
    Astrid

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  7. Hallo Eda,
    du lebst nicht nur in einem wunderschönen Gebiet, sondern hast auch einen sehr interessanten Aufgabenbereich, abwechslungsreich und verantwortungsvoll, kreativ und mit vielen Kontakten. Dass er im kirchlichen Bereich liegt, darauf wäre ich nicht gekommen.
    Ich wünsche dir eine gute neue Arbeitswoche und viele schöne Begegnungen.
    Liebe Grüße Erna

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  8. Liebe Eda,
    Hut ab, kann ich da nur sagen, danke für deinen ausführlichen Bericht über dein Arbeitsfeld inclusive der Aufdeckung des Begriffs "Sigrist". Deine Arbeit ist ja wirklich sehr umfangreich, das hätte mir in früheren Jahren auch Freude gemacht. Der Arbeitsplatz ist ja auch sehr schön, direkt am See in einer wunderbaren Kirche, die müßte doch jeden Sonntag voll sein, schon allein der Deko wegen. Wenn ich nun deinen Bericht über deine Arbeit lese, wirds gleich lebendig im Kopf, ich sehe dich förmlich dabei.
    Eine gute neue Woche und
    nochmals herzlichen Dank für diese
    super Vorstellung deiner Arbeit,
    liebe Grüße
    Edith

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  9. Wunderschöne Fotos, da hast du aber einen herrlichen Beruf 😊
    LG susa

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  10. Einen tollen Arbeitsplatz und einen interessanten und abwechslungsreichen Beruf hast du, liebe Eda !!! Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende, helga

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