Der sonnigste Tag der Woche war bis anhin der Montag. Zum Glück haben wir diesen Tag bewusst genossen, denn seitdem ist fast Dauerregen.
Am Montag habe ich euch bereits vom hohen Pegelstand des Vierwaldstättersees berichtet. Damals war der Stand bei 434.27 m. Heute wurden 434.78 m gemessen. Ich schildere euch kurz die letzten Tage:
Montag
Also der sonnige Montag ist
hier verbloggt.
Dienstag
Am Dienstag war ich bei der Arbeit und wegen des stetig steigenden Wasserstands besuchte ich abends mit den Kindern meine Eltern und wir entschieden, dass wir die Schildkröte Krusti von der Wiese evakuieren, damit sie nicht eine Wasserschildkröte werden muss. Jetzt lebt die zweite Schildkröte für die Dauer des Hochwassers ebenfalls auf unserem grosszügigen Balkon.
Mittwoch
Der Pegel stieg in der Nacht an und weil heute mein arbeitsfreier Tag war, fuhren wir vor 8 Uhr zu meinen Eltern und besprachen, was wir gegen das Hochwasser unternehmen wollten. Schon bald waren die Teenager und ich unterwegs zum Feuerwehrlokal, das aber keine Sandsäcke hatte. Das war und ist mir bis heute unbegreiflich. Es war auch kein Krisenstab organisiert und die Aussage war, wir sollen uns wieder melden, wenn das Wasser eingedrungen sei. Hein, ich verstand es nicht, für mich ist Prävention wichtig.
Auf der Suche nach Sandsäcken
Wir fuhren in weitere Läden (teilweise kontaktierten wir sie auch telefonisch) und fragten nach Sandsäcken bis wir schlussendlich im Industriequartier bei einer Baufirma Sandsäcke beziehen konnten, sie verkaufen sonst eigentlich nur Grossmengen an Baufirmen und wir waren etwas ungewöhnliche Kunden. Das Firmenareal war sehr weitläufig und am Empfang erklärte uns der nette Mitarbeiter, wo wir mit dem Auto hinfahren müssen. Die Mitarbeiter waren alle sehr freundlich und hilfsbereit. Bald hatten wir die gewünschten zehn Sandsäcke bezahlt und ein Staplerfahrer holte uns die Säcke.
Aus Gewichtsgründen nahm ich nur fünf Säcke auf einmal ins Auto. Dem Staplerfahrer erklärte ich, dass ich dann nachher nochmals kommen werde. Es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis der Staplerfahrer mit unseren fünf Säcken wieder bei uns auftauchte, das lässt erahnen, wie riesig das Lager dort war.
Beim zweiten Mal, bat uns der Staplerfahrer, dass wir ihm nachfahren. Er brauste über die engen und unebenen Wege los und sein Gefährt erwies sich als sehr wendig, im Gegensatz zu unserem Wagen. Dann half er uns, die Säcke direkt ab dem Lagerpalette in mein Auto zu hieven. Wir haben wahrscheinlich nicht den direkten Weg aus diesem Labyrinth herausgefunden, denn die Orientierung war recht schwierig, man sieht auch nicht viel zwischen all dem Baumaterial. Es war ein kleines Abenteuer.
Wieder im Dorf teilten wir weiteren Betroffenen mit, wo es Sandsäcke zum Kaufen gibt und sie freuten sich sehr. Als wir spätnachmittags nochmals Säcke nachkauften, teilten sie uns dort mit, dass bereits andere Personen kamen und sich nun die Sandsack-Palette direkt beim Eingang befand. Also nichts mehr mit dem fröhlichen Staplerfahrer und dem Irrgarten.
Freudiges
Im Dorf spürte ich eine grosse Hilfsbereitschaft. Spaziergänger boten sich an, beim Ausladen der Sandsäcke zu helfen, die Nachbarn kamen zum Diskutieren, was man wohl am besten macht und der neue Leiter Technik des Hotels anerbot sich, zu helfen, falls nötig. Das sind wichtige Kontakte und ich fand den Zusammenhalt ganz schön. Abends erhielt ich noch ein Dankes-WhatsApp des Nachbarn, das tat richtig gut.
Donnerstag
Heute war ich wieder bei der Arbeit und der Pegelstand stieg weiter an, aber zum Glück nur ganz langsam. Jetzt bleibt abzuwarten wie sich die Situation heute Nacht verändern wird. Hoffentlich steigt der Vierwaldstättersee nicht mehr viel an. Es gilt auch, die Folgen zu beachten, der Ausfluss ist die Reuss, die in die Aare mündet und die Aare fliesst in den Rhein.
Bilder
Übrigens die Schifffahrt ist auf dem Vierwaldstättersee eingestellt, denn die Stege sind überflutet.
Hier ein paar Eindrücke, wie es bei uns so aussieht. Vielleicht erkennst du auf den Fotos sogar meinen 12tel Blick Standort, nämlich ganz draussen auf dem Landungssteg.
Ich wünsche dir einen trockenen Abend.
Liebe Grüessli
Eda💚
Oh ha, allerorten also zu viel Wasser! Ich hab nur keine Gummistiefel und mache das alles barfuß, denn nach den 150Liter Niederschlag in 24 Stunden ist gestern das Grundwasser in unsere Kellerräume eingedrungen ( und wir wohnen vom Rhein 4,5 Kilometer entfernt ). Was bei euch die tapfere Sandsackaktion gewesen ist, ist bei mir das Anwerfen der Pumpe, um das Wasser zumindest aus dem Heizungskeller in den Garten zu bekommen.
AntwortenLöschenAber andernorts gab es Tote, völlig zerstörte Häuser und Freunde sind evakuiert, weil ein Staudamm zu brechen droht. Land unter also hier wie bei euch. Hoffentlich bleibt euch Schlimmeres erspart. Viel Glück!
Astrid
Oh ja, Wasser habt Ihr genug, da muss ich Dir nichts mehr abgeben, denn auch wir haben hier direkt am Rhein reichlich.
AntwortenLöschenIch drücke die Daumen, dass der Pegel nicht weiter steigt, bei uns wird der Scheitelpunkt morgen früh erreicht sein.
Pass auf Dich auf und sei lieb gegrüßt
Nicole
Liebe Eda,
AntwortenLöschenHochwasser haben wir hier auch am Bodensee, noch fährt die Fähre von KN nach Meersburg aber ich habe in den vergangenen Jahren auch schon viel miterlebt. Wir hatten mehrmals den Hobbykeller voll Wasser was daran lag, dass unser Abflussrohr zur Straße durch Birkenwurzeln zu war. Dass macht keinen Spaß Wasser aus dem Haus zu bekommen. Bis erstmal klar wurde woran es liegt vergingen Jahre.
Liebe Grüße und gut wenn Ihr schon mal gerüstet seit
Deine Burgi
ohhhh
AntwortenLöschenich drücke ganz fest die Daumen dass es nicht schlimmer wird
ja .. man soll vorbeugen
denn einiges kann man doch tun
ich habe hier einen Link.. ich setze ihn dann extra
wenn du ihn nicht magst kannst du ihn löschen
der Schwan ist hübsch.. ihm gefällt es ;)
liebe Grüße
Rosi
https://www.msn.com/de-de/nachrichten/news/tipps-von-katastrophensch%c3%bctzern-wie-bereite-ich-mich-auf-hochwasser-vor-%e2%80%93-und-was-tun-wenn-die-flut-da-ist/ar-AAMbxca?ocid=msedgntp
AntwortenLöschenHallo Eda,
AntwortenLöschendrücke euch die Daumen, dass alles glimpflich verläuft und das Wasser keine großen Schäden macht.
L.G.KarinNettchen
Liebe Eda,
AntwortenLöschenich hoffe der Pegel steigt nicht weiter, sieht ja schon gewaltig aus. Vielerorts so viel Überschwemmungen, leider auch mit dramatischen Auswirkungen. Allen Betroffenen viel Kraft und ein Ende der nassen Zeit. Pass auf Dich auf. Es grüßt von Herzen
Monika
Servus Eda, Land unter.Ich halte euch allen die Daumen das es bald vorbei ist und ihr alles halbwegs gut übersteht.
AntwortenLöschenAlles gute aus Wien
Liebe Eda,
AntwortenLöschenwas da überall an Wasser runterkommt ist unheimlich, wenn man bei uns die Nachrichten aus NRW hört, dann ist man sehr traurig, Tote gab es, damit hatte niemend gerechnet. Hoffentlich wachen die Klimakritiker auf und nehmen die Warnungen ernst, da gibt es nichts mehr zum Verdrängen, die Realität ist da. Da sehen überschwemmte Landestege noch sehr harmlos aus, möchte man sagen, obwohl das auch schon bedrohlich wirkt.
Liebe Grüße
Edith